Nachlese 2025
Aktionswoche INTERNATIONALER MUSEUMSTAG IN OÖ MUSEEN BEWEGEN
Bereits zum zehnten Mal fand heuer in Oberösterreich die Aktionswoche zum
Internationalen Museumstag statt. Von 10. bis 18. Mai 2025
beteiligten sich 72 Museen mit rund 240 Veranstaltungen an der
gemeinsamen Initiative. Sie luden ein, Kultur und Geschichte auf vielfältige Weise
zu erleben. Das Motto Museen bewegen bot dabei inhaltlich
wie programmatisch viele Anknüpfungspunkte für die einzelnen Häuser und eine Reihe
bewegender Themen und bewegter Formate.
Ziel der Aktionswoche ist es nicht nur,
Sichtbarkeit für die Museen zu schaffen, sondern auch auf ihre
Bedeutung im kulturellen Leben unseres Landes und auf das große Engagement
der vielen ehrenamtlich engagierten Menschen hinzuweisen, die die
Regionalmuseen in Oberösterreich zu einem überwiegenden Teil bestimmen und
mittragen. Die Programmvielfalt der Aktionswoche spiegelte nicht nur die breite
inhaltliche Ausrichtung der Museen wider, sondern auch ihre kreative
Kraft und einen lebendigen Austausch mit der Bevölkerung.
Ein Programmrückblick
Bewegende Themen: Erinnern, gedenken, gestalten
Anlässlich
des heurigen Gedenkjahres fanden in mehreren Museen Veranstaltungen mit
Zeitzeuginnen, Vorträgen und Ausstellungen zur regionalen Geschichte rund um
Kriegsende, Staatsvertrag und EU-Beitritt statt. Sie machten deutlich, wie wichtig
die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für eine friedliche Zukunft ist.
Offene Türen in den Museen
Zahlreiche Museen boten bei
freiem Eintritt ein vielfältiges Programm - von Führungen und Mitmachangeboten bis
zu spannenden Sonderausstellungen. Mit dabei waren unter anderem das Museum der
Region Vorchdorf mit kostenlosem Audio-Guide, das Uhrmacher Handwerkmuseum
Vöcklamarkt sowie das Heimathaus Braunau. Auch Museen in Grein, Klaffer, Steyr,
Windhaag bei Perg und Vöcklabruck luden zu Tagen der offenen Tür.
Themenvielfalt von der Barockkunst bis zum Kosmos
Die
Programmpunkte spiegelten eine beeindruckende thematische Bandbreite wider: In der
Losensteinerkapelle nutzten viele die letzte Chance zur Besichtigung des barocken
Berglgrabs, und zum Besuch des Stiftsmuseums Garsten. Im Freilichtmuseum
Pelmberg wurde die Ausstellung Feste - Bräuche - Bauernfeichta eröffnet,
und das Schlossmuseum Peuerbach widmete sich mit einem Familienwochenende den
Themen Kosmos und Astronomie. Im Keltendorf Mitterkirchen bot ein Themenwochenende
unter dem Motto Keltischer Chic spannende Einblicke in Mode und Schmuck
vergangener Zeiten. Und das Stadtmuseum Leonding zeigt anlässlich des 50-jährigen
Stadtjubiläums die Sonderausstellung Schau! Sammlung., die nicht nur
wertvolle Einblicke in museales Arbeiten bietet, sondern auch in ihrer nachhaltigen
Gestaltung überzeugt.
Bewegung in Raum und Zeit
Viele Museen setzten das Motto
Museen bewegen auch wörtlich um und luden zu bewegungsreichen Formaten
ein. In Rohrbach-Berg führte das Team der VILLA sinnenreich entlang des
Rundwanderweges sinnenreich, während man in Grein bei einem
Stadtspaziergang Kleindenkmäler und Fassadenbilder und deren Geschichte entdecken
konnte. In Pettenbach ging es auf die Spuren des Sgraffitikünstlers Leopold
Feichtinger, in Traunkirchen stand eine archäologische Wanderung und in Kronstorf
eine musikalische Spurensuche auf dem Programm. Das Hotel Austria - Museum der
Stadt Bad Ischl bot Sonderführungen und Kunstperformances, während das Innviertler
Volkskundehaus mit Yoga, Meditation und Tanz das Museum und seine Gäste in Bewegung
brachte. Die Angebote, die Vermittlung kultureller Inhalte mit körperlicher
Aktivität verbanden, wurden besonders gut genutzt!
Pramtaler Museumstag: Gemeinsam stark auftreten
Ein
bewährtes Beispiel für regionale Zusammenarbeit war auch heuer der Pramtaler
Museumstag am 18. Mai. Zehn Museen aus den Bezirken Schärding und Grieskirchen
nahmen daran teil und boten ihren insgesamt 340 Besucherinnen und Besuchern ein
buntes und hochwertiges Kulturprogramm. Bei Einblicken in aktuelle Ausstellungen,
Aktivprogrammen für junge Gäste, Lesungen und bei Sonderführungen kam auch die
kulinarische Verpflegung der Gäste nicht zu kurz. Der Pramtaler Museumstag hat
einmal mehr gezeigt, wie sehr Museen durch gemeinsames Auftreten zusätzliche
Aufmerksamkeit erreichen können.
Dank und Ausblick
Die Aktionswoche Internationaler Museumstag 2025 zeigte eindrucksvoll die Vielfalt
und Lebendigkeit der oberösterreichischen Museumslandschaft. Ein herzliches
Dankeschön gilt allen teilnehmenden Museen für das große Engagement, die vielen
kreativen Ideen und die eindrucksvoll gestalteten Programme. Nur durch diesen
persönlichen Einsatz konnte eine solch vielfältige und beeindruckende Museumswoche
realisiert werden. Wir freuen uns auf die Aktionswoche 2026 und
laden schon jetzt herzlich ein, auch im kommenden Jahr vom 1. bis 10. Mai
2026 wieder - oder gerne auch erstmals - mit dabei zu sein!
Die Aktionswoche INTERNATIONALER MUSEUMSTAG IN OÖ in Bildern
Eindrücke von Besucherinnen und Besuchern Rückmeldungen aus dem Gewinnspiel
Was hat Sie am heutigen Angebot besonders bewegt?
Biersandkellermuseum in der Kellergröppe, Raab
"Der
Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter bei Regen und Böen!"
"Sehr interessante Führung, engagiertes Personal, Geologie, Geschichte und
Zweck der Kellergröppe"
"Das ganze Ensemble..."
Freilichtmuseum Furthmühle, Pram
"Die Mühle und der Maschinenpark"
Freilichtmuseum Pelmberg, Hellmonsödt
"Frau Ursula
Pötscher und ihr Referat über die Ausstellung!"
"Die sehr gelungene Eröffnungsfeier mit der musikalischen Umrahmung"
"Das tolle Strohdach"
Heimatstube der vertriebenen Böhmerwäldler, Klaffer am
Hochficht
"Dass ich meinen Uropa auf einem Foto gesehen habe!" - "Dass ich
meinen Opa gesehen habe und er meinem jüngsten Sohn sehr ähnlich sah."
"Die liebevolle Aufmachung und die schönen Dokumentationen"
Hirschbacher Bauernmöbelmuseum
"Die Ausstellung zur
Familie Walchshofer, die herrlichen Geschichten, die wunderschönen
Bauernmöbel"
"Der Kinderchor der VS Hirschbach"
"Die Lebensgeschichte meines Onkels Alois Walchshofer"
"Das gesamte Gebäude mit Inhalt"
"Ich wurde an die bescheidene Kindheit erinnert"
Historisches Stadttheater und Stadtmuseum Grein
"Der Gratis-Eintritt und die Stadtwanderung"
"Die Kostüme im Fundus!"
Hotel Austria - Museum der Stadt Bad Ischl
"Das Schicksal der Ischler Juden"
"Die exzellente Methodik und speziell die Auseinandersetzung mit der
NS-Zeit"
"Die sehr konzentrierte und informative Darstellung"
Kleinstes Bruckner-Museum der Welt an einem originalen Wohnort,
Kronstorf
"Die Führung von Pia Ömer war hochinteressant und
lebhaft!"
"Der Himmel, die Geige, die Kammer"
"Die Genügsamkeit dieser Zeit..."
"Dass Anton Bruckner hier gewirkt hat…"
Lehárvilla, Bad Ischl
"Das Museum ist sehr schön renoviert. Kompliment!"
"Der Künstler und das Gebäude"
Museumsdorf Trattenbach
"Der freie Eintritt!"
"Wir haben einen Ausflug gemacht, die Natur und das Wandern waren sehr
toll!"
"Der Wasserspielplatz"
Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt
"Die erfolgreichen
diplomatischen Bemühungen (ganz anders als heute)"
"Ambitionierte, kleine, feine Ausstellung"
"Die Aussicht vom Turm"
Österreichisches Papiermachermuseum, Laakirchen
"Der Film (Ausschnitt) über das Flößen auf der Traun"
"Selber Papier machen!"
Österreichisches Sattlermuseum, Hofkirchen im
Traunkreis
"Die Vielfalt der Lederbearbeitung"
Schlossmuseum Peuerbach
"Schlicht und einfach Herr
Franz!! Er vermittelt tolles Wissen auf besondere Art und Weise!"
"Das Eingehen auf die Kinder und das tolle Programm!"
"Die Rallye war lustig!"
Stadtmuseum Steyr
"Stadtgeschichte & Anton
Bruckner-Ausstellung"
"Die pädagogisch-didaktische partizipative Aufbereitung - das
Gesamtkonzept!"
"Das tolle Gebäude und die Exponate"
Stadtmuseum Wels
"Die ganze Geschichte von Wels" - "Viele Hintergrundinfos zur
Heimatstadt"
"Die Rätselrallye, der Preis, die Ausstellung"
"Die Art der Wissensvermittlung für Jung und Alt"
Sumerauerhof St. Florian
"Die sehr interessante und kompetente Führung!"
"Die sehr schöne, kindgerechte Aufbereitung der Vogelhochzeit"
"Die Hochzeitsausstellung und die Schöne Stube"
Wassermuseum, Klaffer am Hochficht
"Das Wassermuseum - alle Genossenschaften ganz toll dokumentiert!"
Messe für junges Engagement Johannes Kepler Universität Linz
Am 2. April 2025 war der Verbund OÖ Museen mit einem Informationsstand bei der ersten Messe für junges Engagement an der Johannes Kepler Universität Linz vertreten. Die Veranstaltung bot über 50 Organisationen aus verschiedenen Sparten eine neue Plattform, um sich einem jungen, an sinnstiftender Freiwilligenarbeit interessiertem Publikum zu präsentieren.
Der Verbund OÖ Museen nutzte die Gelegenheit, um auf die vielfältigen Möglichkeiten freiwilligen Engagements in Oberösterreichs Museen und Sammlungen aufmerksam zu machen. Im Austausch mit Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JKU und anderen Interessierten konnten wir zeigen, wie vielfältig ehrenamtliche Arbeit in Museen sein kann - sei es in der Vermittlung, bei Veranstaltungen, im Archiv, für die Öffentlichkeitsarbeit oder bei Projekten aller Art.
Viele Menschen zeigten sich neugierig, welche Aufgaben und Themen im Museumsbereich
warten und wo sie sich selbst einbringen können. Ein besonders schöner Aspekt war
das große Interesse seitens internationaler Studierender. Viele von ihnen suchten
gezielt nach Möglichkeiten, sich in ihrer neuen Heimat freiwillig zu engagieren,
kulturelle Erfahrungen zu sammeln und dabei aktiv zur Gesellschaft in
Oberösterreich beizutragen.
Die Messe bot auch die Möglichkeit, sich mit mit anderen teilnehmenden
Organisationen zu vernetzen und neue Kooperationsideen zu entwickeln.
Wir danken dem Veranstalter - füruns - Zentrum für Zivilgesellschaft - für die gute Idee, die herzliche Atmosphäre bei der der Messe und die freundliche Betreuung.
Museum regional. Museumsgespräche in den Vierteln Regionen Salzkammergut & Pyhrn-Priel - Eisenwurzen
Der dritte Termin unserer Gesprächsreihe Museum regional führte uns am 6.
Februar 2025 nach St. Georgen im Attergau. Rund 20
Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus dem Salzkammergut und der Region
Eisenwurzen - Pyhrn-Priel folgten der Einladung. Für den Verbund OÖ Museen nahmen
Präsident Dr. Reinhold Klinger und Anita Winkler am Museumsgespräch teil.
Im Rahmen des Treffens wurden der Heimatverein Attergau sowie die digitalen
Projekte atterwiki.at und
atterculture.at vorgestellt. Zudem
hatten wir die Gelegenheit, mit dem Haus der
Kultur und dem Pfarrmuseum zwei der drei vom Heimatverein
betreuten Museen zu besichtigen und einen Einblick in die beeindruckenden
Sammlungen zu erhalten.
Vielen Dank an Obmann Franz Hauser und Kustodin Brigitte Hauke für die informative
Vorstellung ihrer Museen sowie an das gesamte Team für die perfekte Organisation
vor Ort. Es war uns eine Freude, in St. Georgen im Attergau zu Gast zu sein!
Besonders herzlich bedanken wir uns auch bei Dr. Reinhold Klinger, dem Präsident
des Verbundes Oberösterreichischer Museen, der an allen drei Museumsgesprächen
teilnahm.
Museum regional. Museumsgespräche in den Vierteln Region Inn- und Hausruckviertel
Am 5. Februar 2025 fand ein weiteres Regionalgespräch für das Inn- und Hausruckviertel im Museum in der Schule & Radiomuseum in Taufkirchen an der Pram statt. Der Verbund Oberösterreichischer Museen war durch Präsident Reinhold Klinger und Michael Söllner vertreten. Rund 30 Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus großen wie kleinen Häusern nahmen an dem Treffen teil und nutzten die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Besonders großes Interesse galt dem neuen Projekt zur Präventiven Konservierung sowie dem Netzwerktreffen V.I.P. Kulturvermittlung [Vernetzung | Ideen | Praxis], das am 14. März 2025 im Stadtmuseum Steyr stattfindet.
Außergewöhnlich ist an diesem, mitten im Bilger-Breustedt-Schulzentrum untergebrachten Museum, dass Lerninhalte mit anschaulicher Präsentation unmittelbar verbunden sind. Neben einer regionalgeschichtlichen Sammlung beherbergt das Museum zudem eine beeindruckende Sammlung historischer Radiogeräte.
Ein herzlicher Dank gilt Adolf Spitzenberger und seinem Team für die spannenden Einblicke in die Sammlungen im Rahmen einer Führung durch die Ausstellungen und in die Arbeit des Museumsvereins. Dank gilt auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Interesse und die anregenden Gespräche.
Museum Regional - Museumsgespräche in den Vierteln Region Mühlviertel
Ein wichtiges Anliegen ist es uns, die zahlreichen - großteils ehrenamtlich tätigen - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Oberösterreichs Museen bestmöglich zu unterstützen. Um über Projekte und geplante Aktivitäten zu informieren und gleichzeitig die Anliegen der Museen kennenzulernen, finden zu Jahresbeginn regionale Gesprächsrunden statt. Diese bieten nicht nur eine Plattform für den Austausch und die Diskussion in kleiner Runde, sondern auch eine Gelegenheit, die Gastgebermuseen näher kennenzulernen.
Am 23. Jänner 2025 starteten wir unsere Gesprächsreihe mit einem Besuch im Oberen Mühlviertel: Im Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach - einem Ort, an dem die Tradition der Textilherstellung bewahrt, belebt und innovativ weiterentwickelt wird - führten Christina Leitner und Lise Grusch die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mühlviertler Museen durch die Ausstellung. Dabei erhielten wir spannende Einblicke in das beeindruckend gestaltete Museum und in die erfolgreiche Verschränkung vieler Partnerinnen und Partner aus dem textilen Bereich unter dem gemeinsamen Dach des Textilen Zentrums.
Im Anschluss an die Museumsführung wechselte die Gruppe in die Handweberei des Textilen Zentrums für den "Vortragsteil" des Abends. Nach einer Begrüßung von Dr. Reinhold Klinger, dem Präsidenten des Verbundes Oberösterreichischer Museen, stellte Christina Leitner die vielfältigen Vorhaben des Vereins "Kultur in der Fabrik" vor. Der Verein betreut nicht nur das Webereimuseum, sondern auch das Museum Mechanische Klangfabrik und das Kaufmannsmuseum. Zudem organisiert das engagierte Team den weithin bekannten Webermarkt im Juli sowie zahlreiche Kurs- und Ausbildungsangebote im textilen Bereich.
Abschließend präsentierten Klaus Landa und Elisabeth Kreuzwieser die geplanten Schwerpunkte des Verbundes für 2025. Im Fokus standen das neue Serviceangebot zur präventiven Konservierung, das Projekt Kulturerbe digital, Weiterbildungsprogramme sowie die Öffentlichkeitsarbeit - und damit verbunden die jährliche Aktionswoche zum Internationalen Museumstag.
Bei Getränken und Knabbereien wurden die Themen in kleineren Gesprächsrunden vertieft. Ein herzlicher Dank gilt neben den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders dem Team der Haslacher Museen für die hervorragende Organisation und die herzliche Gastfreundschaft!