Sicherheit im Museum

In puncto Sicherheit für Mensch und Museumsobjekt gibt es für Museen mehrere Aspekte zu beachten:

  • Bauliche Sicherheitsmaßnahmen sind großteils durch Bauordnungen oder Brandschutzvorschriften festgelegt. Hilfreich sind hier natürlich Brandschutzpläne, Elektroinstallationspläne, Pläne zu wasserführenden Leitungen und generell Grundrisspläne.
  • In die Gruppe der mechanischen Sicherheitsmaßnahmen fallen beispielsweise Schließmechanismen bei Türen, Toren oder auch Fenstern.
  • Alarm- und Überwachungsanlagen sind technische Sicherheitsmaßnahmen, dazu gehören aber auch elektronischen und elektromechanischen Schließsysteme.
  • Zu den organisatorischen Sicherungsmaßnahmen kann man zum Beispiel die eigene Hausordnung zählen. Hier ließe sich schon grundlegend festlegen, wer überhaupt Zutritt zum Gebäude oder bestimmten Bereichen erhält und wer nicht.
  • Und selbstverständlich gibt es auch noch personelle Sicherheitsmaßnahmen, diese betreffen vor allem Portiere und Sicherheitspersonal.

Sicherheitsleitfaden Kulturgut
Die Konferenz nationaler Kultureinrichtungen in Deutschland (KNK) hat einen Sichherheitsleitfaden Kulturgut (SiLK) erstellt, der für Museen, Bibliotheken und Archive gedacht ist.
Mit seinem einführenden Abhandlungen, Fragebögen und seinem Wissenspool soll er für das Thema Sicherheit und Kulturgutschutz sensibilisieren. Er unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, ihre Einrichtung im Bereich Sicherheit zu evaluieren, und zeigt Tipps und Lösungsmöglichkeiten auf. Auch für andere Interessierte hält er vielfältige Informationen bereit.
Zu jedem Thema gibt es eine Einführung, einen Fragebogen und eine Wissenspool. Der Fragebogen bildet den zentralen Teil jedes Themas. Nach Beantwortung aller Fragen erhält man eine Auswertung nach dem Ampel-Prinzip:
Wird der Mindeststandard nicht erfüllt ("Rot") oder besteht Dauergefahr ("Gelb"), werden in der Auswertung Handlungsempfehlungen bzw. Kompensationsmaßnahmen angezeigt. Die Auswertung kann als PDF-Dokument gespeichert und gedruckt werden.

Das Wissenspool beinhaltet zu jedem Thema weiterführende Informationen, u. a. eine Übersicht der Fachpublikationen, der Normen, Gesetze und Richtlinien, Beispiele und Anschauungsmaterial (z. B. Notfallpläne), Definitionen sowie Links.

> Der Sicherheitsleitfaden Kulturgut bietet ein Evaluations- und Beratungsinstrument für die potentiellen Risiken von Kultureinrichtungen. Alle Nutzer sind herzlich eingeladen, sich mit Anregungen, Kritik, Kommentaren und Wünschen in die weitere Ausarbeitung und Verbesserung von SiLK einzubringen: www.silk-tool.de/de

Notfallverbund Österreichischer Museen und Bibliotheken
Das Kunsthistorische Museum in Wien ist Initiator eines Notfallverbunds Österreichischer Museen und Bibliotheken. Gemeinsames Ziel der Mitglieder ist, den Verlust oder die Beschädigung österreichischen Kulturguts durch Brand, Wasser, Umwelteinflüsse, technische Defekte oder andere unvorhergesehene Ereignisse oder Ereignisse höherer Gewalt zu verhindern bzw. zu minimieren.
In solchen Fällen ist an gegenseitige Hilfestellung für Bündelung von materiellen, personellen, fachlichen und/oder räumlichen Ressourcen sowie an eine Vernetzung verschiedener Fachkompetenzen gedacht.
Zudem sollen Mitglieder des Verbundes an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen können sowie Informationen zur Notfallprävention (jährliches Treffen, Newsletter, Homepage) erhalten.
Ein Beitritt zum Notfallverbund Österreichischer Museen und Bibliotheken ist mit keinerlei Kosten (Mitgliedsbeitrag) verbunden.

> Mehr Informationen erhalten Sie unter www.notfallverbund.at

Notfallplakette
In Zusammenarbeit mit dem Notfallverbund der Österreichischen Museen und Bibliotheken hat ICOM Österreich eine Plakette entwickelt, mit der Kulturgüter gekennzeichnet werden können, die im Katastrophenfall mit oberster Priorität zu evakuieren sind. Diese neue ICOM Plakette zur Evakuierung von Kulturgut wurde unter Einbeziehung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes entwickelt und ist durch ihre stark reflektierende Oberfläche im Einsatz gut zu sehen. Die österreichischen Feuerwehren werden die Plakette in Ihren Schulungen verwenden, ebenso wurde das Österreichische Bundesheer über die neue Kennzeichnung informiert.
Die Plaketten (148 x 297 mm) werden zum Selbstkostenpreis von 3,50 Euro pro Stück plus Versandkosten von ICOM Österreich abgegeben. Allerdings sollten nur wenige Objekte markiert werden. Entscheidende Kriterien sind weniger der Objektwert, sondern vielmehr die Verwundbarkeit eines Objekts.

> Weitere Informationen zur Notfalplakette finden Sie auf der Website von ICOM Österreich.

Bestellung der Plakette:
ICOM Österreich
Museumsplatz 1 / 2 / 2B
1070 Wien
icom(kwfat)icom-oesterreich(kwfdot)at