Stadtmuseum Steyr
Tauchen Sie in historische Lebenswelten ein!
Die Geschichte des Bürgertums als auch die Bedeutung des Eisenhandels für die Stadt
Steyr bleiben thematische Schwerpunkte. Die erfolgreiche Dauerausstellung wird von
Kuratorin Dr. Herta Neiß um Themen wie die Familie Lamberg oder die Firma
Reithoffer ergänzt und zeigt Highlights aus der Stadtgeschichte Steyrs. Es werden
auch Kuriositäten aus dem Depot des Stadtmuseums zu sehen sein. "Das Museum
präsentiert eine Auswahl spannender, überraschender und widersprüchlicher
Geschichten, die von der bewegten Vergangenheit Steyrs zeugen. Sie handeln von
Hoffnungen, Sehnsüchten und Ängsten, von Fortschritt und Niederlagen, von
Pioniergeist sowie Erfindungsreichtum", so Kuratorin Dr. Herta Neiß. Besucher:innen
tauchen über Exponate, Videos und Hörstationen in historische Lebenswelten ein,
können Entwicklungsprozesse nachspüren und die Geschichte der Stadt erleben.
Individualbesucher:innen können sich mittels Audio-Guide (auch auf Englisch) durch
das Museum führen lassen oder an einer öffentlichen Führung, die ab Juni regelmäßig
stattfinden, teilnehmen.
Innovative und aktive Bildungsarbeit
Das neue Vermittlerinnen-Team hat für Schulklassen qualitativ hochwertige
Vermittlungsprogramme zu verschiedenen Themen entwickelt. Kinder erfahren
erlebnisorientiert mehr über die Museumsgründerin Marianne Kautsch oder den Umgang
mit historischen Quellen. Die Mädchen und Buben sind gefragt, selbst aktiv zu
werden, etwa wenn es darum geht, selbst eine Ausstellung aufzubauen oder ein Floß
zu basteln. Die Programme werden in Foldern sowie auf der Website detailliert
dargestellt und sind über vermittlung(kwfat)stadtmuseum-steyr(kwfdot)at
oder unter 07252/575 - 1354 oder 1356 zu buchen.
Moderner Begegnungs- und Erlebnisraum
Das Stadtmuseum Steyr bringt sich aktiv in das Kulturleben von Steyr einbringen.
Zum einen als Ort für besondere Veranstaltungen wie das Chorspektakel oder die
Steyrer Literaturtage. Zum anderen werden Veranstaltungen wie Buchpräsentationen zu
historischen Themen angeboten werden.
Der Besuch des Stadtmuseums Steyr endet in einer gemütlichen Lounge, wo die
Besucher:innen in Büchern aus dem Museumsshop blättern können, oder wenn es das
Wetter zulässt im Gastgarten des Café Ins Neutor.
Zur Geschichte
Die Idee eines Stadtmuseums geht auf das Jahr 1884 zurück: Nach dem Ende der
Elektrischen-, Landes-, Industrie-, Forst- und kulturhistorischen Ausstellung
beschloss der Gemeinderat, die kulturhistorischen Gegenstände zu erwerben und
weiterhin auszustellen. Drei Jahre später wurde auf Initiative von Bürger:innen die
"Gesellschaft für Altertumsfreunde in Steyr" gegründet, die langfristig die
Errichtung eines eigenen Museums anstrebte. Zu einer ersten Ausstellung der von der
Gesellschaft gesammelten Gegenstände kam es 1890 in der damaligen Bürgerschule.
Erst mit der Übersiedelung in die Räumlichkeiten des Rathauses 1895 ist jedoch von
einer Museumsgründung zu sprechen, denn seither ist die Sammlung im Eigentum der
Stadt. 1898 übersiedelte das Museum in die Industriehalle (heutiges Stadttheater),
wo am 18. August die "Oberösterreichische Landesausstellung" eröffnet wurde. Seit
1913 befindet sich das Museum an seinem heutigen Standort im Innerberger Stadel.
Das Gebäude: Der Innerberger Stadel
Im 1612 fertig gestellten Gebäude hatte sich einst ein Getreidespeicher befunden,
wo die Stadt Reserven für die Versorgung ihrer Bürger:innen einlagerte. 1628 kaufte
die Innerberger Hauptgewerkschaft (1625-1881) - der größte mitteleuropäische
Montankonzern seiner Zeit - das Gebäude und errichtete dort seine Verlagsstelle,
also ein Ort, an dem die Steyrer Bürger:innen und Handwerker Eisen und Stahl kaufen
konnten. 1909 wurde das doppelgiebelige Renaissancegebäude mit reichem
Sgraffito-Fassadenschmuck von der Stadt erworben und wenige Jahre später zog das
Stadtmuseum dort ein.
Das Steyrer Kripperl im Innerberger Stadel
Das Steyrer Kripperl ist eines der letzten noch erhaltenen traditionellen
Stabpuppentheater im deutschen Sprachraum - und das allerletzte ortsfeste, privat
geführte Krippenspiel. Seine Figuren, Kulissen, Texte und Lieder blieben seit dem
Ende des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert. Durch den Schneidermeister Ignaz
Sageder gelangte das Kripperl ins Gasthaus "Zur Goldenen Sense" in Steyrdorf, wo es
bis 1899 gespielt wurde. 1923 übersiedelte es in den Innerberger Stadel.
Jährlich rund um die Weihnachtszeit finden Aufführungen der mündlich überlieferten
Stücke in Steyrer Mundart statt. Bis heute wird mit den historischen Stabpuppen
gespielt, bedient von rund 20 Spielerinnen und Spielern des Vereines Heimatpflege.
Neben religiösen Inhalten sind es vor allem die weltlichen Szenen des alten
Handwerks und des Bürgertums in der Eisenstadt Steyr, die Jung und Alt erfreuen und
den Besuch des Steyrer Kripperls zum Fixpunkt im Jahreskreislauf machen.
2018 wurde das Steyrer Kripperl in die Liste des immateriellen Kulturerbes
Österreichs der UNESCO aufgenommen.
Karten und nähere Informationen bekommen Sie im Büro des Tourismusverbandes Steyr
(Rathaus)
Tel.: 07252/53229
Web: steyr-nationalpark.at
Textquelle: https://www.steyr.at/Stadtmuseum_Steyr
Ehemaliges Palmenhaus im Schlosspark Steyr
Das ehemalige Palmenhaus beherbergt zwei besondere Großkrippen.
Die sogenannte "Waggonkrippe" des Krippenbauers Josef Seidl wurde in den 90er-Jahren speziell für die Aktion "Licht ins Dunkel" angefertigt. Diese Krippe war ursprünglich in einem Eisenbahnwaggon der ÖBB eingebaut und in vielen Ländern unterwegs. Seit 2017 präsentiert sich die Waggonkrippe dank vieler kunstfertiger Hände in neuem Glanz. Über 1.100 Krippenfiguren, sogenannte Loahmmandel, bevölkern die Krippenlandschaft. In einem heimatlichen Bereich sind der Ennskai der Stadt Steyr, die Wallfahrtskirche Christkindl mit der Engelsstiege, der Geburtsstall von Jesus und das Eltern- bzw. Geburtshaus des Krippenbauers eingebaut. Im orientalischen Krippenbereich sind die verschiedenen Wirkungsstätten von Jesus dargestellt. Die Landschaft, Häuser und Tempelanlagen sind Nachbildungen orientalischer Kultur, wie sie sich in Jerusalem und Umgebung präsentieren.
Die barocke Krippe aus dem Schloss Lamberg stammt samt ihrer kostbaren Figurensammlung aus dem Familienbesitz von Josef Graf Lamberg. Sie wurde 1914 von seiner Gattin Anna, der Tochter des Waffenfabrikgründers Josef Werndl, an das Stadtmuseum Steyr übergeben. Die wertvolle Sammlung umfasst heute mehr als 200 bekleidete Figurenpuppen, die großteils aus verschiedenen Kirchenkrippen stammen. Der Nachbau der im barocken Stil gehaltenen Stadtkrippe von Steyr wurde in den 90er-Jahren von Kons. Paul Pfaffenbichler (1940-2013) erstellt und ebenfalls mit Lamberg´schen Krippenfiguren bestückt. Die Krippe präsentiert das Geschehen der Geburt Christi auf drei Ebenen. Auf der ersten Ebene ist das Leben auf dem Lande, der Bauernstand zu sehen. In der Mitte befinden sich die Geburtsstätte Christi sowie eine Stadtmauer einschließlich der Bürger und Berufe. Auf der obersten Ebene ist mit dem Hintergrund des Schlosses Lamberg, der Bürgerspitals- und Michaelerkirche die Vorherrschaft, der Adel, integriert.
Die Ausstellung ist im Advent und der Fastenzeit geöffnet. Gruppenbesuche sind ganzjährig gegen Voranmeldung möglich. Nähere Infos und Kontakt: www.stadtmuseum-steyr.at
> Linktipps forum oö geschichte
- Beitrag zur Geschichte des Eisenhandels in Oberösterreich
- Beitrag über den Venedigerhandel in Oberösterreich
> Dokumentation im Digitalen Ausstellungsarchiv Oberösterreich
- 1517! UND HEUTE? Steyr 2017. Reformationsstadt Europas (24. März bis 5. November 2017)
> Linktipps Weitere Museen im Ort
> Linktipps Weitere Museen in der Umgebung
> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise

Grünmarkt 26
4400 Steyr