Erinnerungstage zur Ausstellung "Sehnsucht Frieden" | Nordico Stadtmuseum Linz
Anlässlich des internationalen Holocaustgedenktags widmet sich das Nordico Stadtmuseum Linz bei den Erinnerungstagen - begleitend zur Ausstellung Sehnsucht Frieden. 80 Jahre Kriegsende in Linz 1945 / 2025 - am 30. und 31. Jänner 2026 vergangenen und gegenwärtigen Erscheinungsformen von Antisemitismus.
Das zweitägige Programm bietet vielfältige Perspektiven und richtet sich an alle Interessierte, die sich aktiv damit auseinandersetzen möchten, wie wir heute mit dem Erbe der NS-Zeit umgehen.
Anmeldung erbeten: +43 732 7070 1912 oder ONLINE
Kosten: Museumseintritt, für Studierende kostenlos
Programm am Samstag, 31. Jänner 2026:
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11:00 bis 13:00 Uhr: Gemeinsam Nachdenken
Gerhard Zeilinger (Literaturwissenschafter, Historiker, Autor) zu Martin Pollacks Zeiten der Scham und dessen Appelle für die Demokratie und gegen ein Vergessen des Holocausts.
Hannes Leidinger (Zeithistoriker, Universität Wien) zur Frage: Ist Antisemitismus ein Teil der österreichischen "Volkskultur"?
Birgit Kirchmayr (Zeithistorikerin, JKU) zum Umgang der Politik mit dem NS-Erbe am Beispiel der Linzer Nibelungenbrücke -
13:00 bis 13:30 Uhr: Pause (Getränke und kleiner Imbiss)
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13:30 bis 15:30 Uhr (offenes Ende): Erzählcafé
Gedenken an den Widerstand und die Opfer des NS Systems
Elena Messner (Kulturwissenschafterin und Schriftstellerin), Kurzimpuls in Form einer multimedialen Performance zum Widerstand der jugoslawischen Partisan:innen
Charlotte Hermann (Präsidentin IKG Linz), Andreas Strauss (Künstler, Linzer Erinnerungszeichen) und Verena Wagner (Theologin, Jüdisches Linz) diskutieren Aspekte des jüdischen, aber auch öffentlichen Gedenkens. Wie erinnert Linz an die Schoah? Wie geht die Stadt heute mit Antisemitismus um? Welche Meinungen zur Erinnerungskultur gibt es im Publikum?
> Zum Gesamtprogramm (30./31. Jänner 2026)
Zur Ausstellung:
Linz zwischen Trümmern, Aufbruch und Erinnerung: Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und mit ihm das nationalsozialistische Regime. Die Ausstellung Sehnsucht Frieden. 80 Jahre Kriegsende in Linz - 1945/2025, die vom 19. September 2025 bis zum 8. März 2026 im Nordico Stadtmuseum Linz gezeigt wird, beleuchtet die Brüche und Kontinuitäten in Linz am Übergang von einer Kriegs- zur Nachkriegsgesellschaft, das Ende der nationalsozialistischen Diktatur und den Beginn einer erneuten Demokratisierung.
Dabei steht die Frage im Zentrum, welche Bedeutung die Geschichte für uns heute hat. Was ging zu Ende und was wirkt bis in die Gegenwart? An welchen Orten und in welcher Weise findet Erinnerung in Linz statt? An wen wird (nicht) erinnert?
Sehnsucht Frieden beleuchtet die Nachkriegszeit in Linz aus einer
demokratiepolitischen Perspektive. Im Mittelpunkt steht die Frage, wovon das Leben
der Menschen damals geprägt war und welche Faktoren den Neubeginn prägten: Der
Aufbau eines demokratischen Staates, der Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit und
Vernunft als Grundlage des Zusammenlebens garantierte. Historische Dokumente und
Objekte veranschaulichen dabei den Alltag zwischen Entbehrung und Aufbruch. Ergänzt
wird dies durch einen Handlungs-Raum, in dem Besucher/innen ihre eigenen
Gedanken zu Krieg, Frieden und Demokratie einbringen können.
Die Ausstellung lädt dazu ein, über das noch heute spürbar ambivalente Verhältnis zwischen kollektiver Verdrängung einerseits und die Bedeutung von Geschichte für Demokratie und Frieden andererseits nachzudenken.
Kuratorin: Martina Zerovnik
Kuratorische Assistenz: Sebastian Pieringer
Ausstellungsdauer: 19. September 2025 bis 8. März 2026
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr, Donnerstag
10:00 - 20:00 Uhr