Ausstellungseröffnung: Josef Linschinger & ExLibris von Frauen | Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus
Im Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus in Pettenbach werden am
Samstag, den 12. Juli 2025, um 14:00 Uhr, die beiden
Sonderausstellungen Josef Linschinger. WORTBILDER BILDWORTE und
Exlibris von Frauen eröffnet.
Das Bartlhausteam freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher.
Eintritt: freiwillige Spenden
Josef Linschinger. WORTBILDER BILDWORTE
In diesem Sommer feiert der renommierte österreichische Vertreter der Konkreten Kunst, Josef Linschinger, seinen 80. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums präsentiert das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus in der Ausstellung WORTBILDER BILDWORTE eine Auswahl seiner Werke.
Linschinger studierte an der Hochschule für Gestaltung in Linz, der heutigen Kunstuniversität, wo er später über 25 Jahre als Dozent und Professor lehrte. Neben der Lehre und seinem künstlerischen Schaffen organisierte er zwanzigmal die Symposien für Konkrete Kunst in Gmunden, die sich als wichtige Vernetzungsplattform im Bereich der Konkreten Kunst sowie Poesie etablierten und in deren Rahmen Werke von 600 internationalen Künstler:innen gezeigt wurden. Außerdem ist Linschinger Mitglied der Linzer Künstlervereinigung MAERZ und war langjähriger Präsident der Künstlergilde Salzkammergut. Er kann auf zirka 60 Einzelausstellungen und mehr als 500 Ausstellungsbeteiligungen in unterschiedlichen Ländern zurückblicken. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich und der Oberösterreichische Landeskulturpreis für Bildende Kunst.
Der Begriff Konkrete Kunst bezeichnet eine ungegenständliche Richtung, die auf mathematischen Grundlagen beruht und durch geometrische Konstruktion erzeugt wird. Die Werke sind keine Abstraktionen der Natur, sondern stehen für sich selbst. Sie führen Formen, Farben und Materialien nach vorab festgelegten Regeln, in reduzierter, ausgewogener Gestaltung zusammen. Dasselbe gilt für die Konkrete Poesie, bei der die Sprache nicht mehr der Beschreibung dient, sondern ihre optische Gestalt selbst zum poetischen Gegenstand wird.
Linschinger beschäftigt sich in seinen Werken mit der bildlichen Umsetzung sprachlicher Zeichen und benutzt dazu seit den 1990er Jahren unterschiedliche Schriftsysteme und Codes, wie zum Beispiel den in der Warenwelt allgegenwärtigen Barcode. Obwohl er optisch vertraut ist, bleibt er sehr schwer lesbar und wird deshalb zum visuellen Ausdruck von Form und Rhythmus. Der Künstler entwickelte ihn künstlerisch weiter, indem er die Konsonanten im klassischen Schwarzweiß wiedergibt und die Vokale ihrem Klang entsprechend farbig gestaltet.
Durch die Übersetzung in Codes werden Worte zu reiner Form. Linschinger verknüpft Schrift und Bild, wobei er den Fokus auf die sinnlich ästhetischen Qualitäten legt. Alle Gestaltungen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und überlassen nichts dem Zufall. Sie laden dazu ein, sie zu entschlüsseln und das System dahinter zu entdecken.
Exlibris von Frauen
Die Ausstellung Exlibris von Frauen präsentiert im Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus in Pettenbach eine Auswahl an Exlibris aus der Sammlung Premstaller.
Gezeigt werden Werke von neun Künstlerinnen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren wurden - einer Zeit, in der Frauen der Zugang zu akademischer Kunstausbildung noch verwehrt war. Erst ab 1920 durften Frauen an Institutionen wie der Akademie der bildenden Künste in Wien oder München offiziell studieren. Zuvor war ihnen lediglich die Ausbildung an privaten oder öffentlichen Kunst- und Malschulen möglich. In Wien standen ihnen etwa die Kunstgewerbeschule, die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt - zunächst nur als Gasthörerinnen, ab 1908 auch regulär - sowie die Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen offen.
Mit dem Aufschwung des Exlibris als beliebte Kunstform ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand deren gestalterische Umsetzung zunehmend Eingang in den Unterricht, insbesondere an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, wo Alfred Coßmann ab 1920 Radierung und Kupferstich lehrte. Zahlreiche Künstlerinnen widmeten sich der Exlibris-Gestaltung - häufig jedoch in kleinem Rahmen, etwa für sich selbst, für Verwandte oder enge Bekannte. Die Ausstellung gibt Einblick in dieses oft übersehene Kapitel weiblicher Kunstproduktion.
In der Ausstellung zu sehen sind Blätter von:
Ida Bohatta-Morpurgo (1900-1992), Agathe Doposcheg-Schwabenau (1857-1950), Sascha
Kronburg (1893-1985), Hertha Larisch-Ramsauer (1897-1972), Erna Löwenstamm
(1879-1941), Edith Lutz-Romani (1894-1983), Fini Skarica-Ehrendorfer (1898-1986),
Hede von Trapp (1877-1947) und Ilona Gabriele Wittrisch (1879-1946).
Ausstellungsdauer: 12. Juli bis 29. Oktober 2025
Ausstellungseröffnung: 12. Juli 2025, 14:00 Uhr
Öffnungszeiten:
Mittwoch 10:00 - 12:00 und 13:00 - 15:00 Uhr
Samstag 14:00 - 17:00 Uhr, Sonn- und Feiertage 10:00 - 12:00 Uhr
Sommeröffnungszeiten zwischen 14. Juli und 6. August
2025:
Montag bis Freitag: 10:00 - 12:00 und 13:00 - 15:00
Uhr
Samstag 14:00 - 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertag 10:00 - 12:00 Uhr
Besuche und Führungen sind außerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung möglich.