23. Mai 2025 - 13. Sep. 2025

Museum Innviertler Volkskundehaus

Kirchenplatz 13, 4910 Ried im Innkreis

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INN Erinnerung | Museum Innviertler Volkskundehaus & Charlotte-Taitl-Haus

Die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Menschen während des Nationalsozialismus in Ried im Innkreis wird besonders im Charlotte-Taitl-Haus gewahrt, wo sich in der Dauerausstellung auch die skulpturale Installation "Judis" von Michaela Hartnack-Dachauer befindet.

Das Museum Innviertler Volkskundehaus präsentiert zudem in der Sonderausstellung INN Erinnerung vom 23. Mai bis zum 13. September 2025 Werke von Roman Erich Petsche und Franz Pixner, die beide Zivilcourage in dunklen Zeiten gezeigt und auf verschiedene Weise Widerstand gegen Diktaturen geleistet haben.

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Im Rahmen von INN Erinnerung wird eine Achse zwischen dem Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus und dem Museum Innviertler Volkskundehaus hergestellt. Die beiden Häuser sind am Interreg-Projekt verbINNdungen beteiligt.
verbINNdungen ist eine Verbundausstellung mit 20 Ausstellungen für bildende Kunst, die 2025 und 2026 an 15 Ausstellungsorten in Teilen Südostbayerns und Oberösterreichs stattfindet.

Ausstellungsdauer: 23. Mai bis 13. September 2025
Ausstellungseröffnung: 22. Mai 2025, 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Museum Innviertler Volkskundehaus:
Dienstag bis Freitag 9:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr, Samstag 14:00 - 17:00 Uhr

Öffnungszeiten Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus:
kostenlos zugänglich zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei Ried
Dienstag, Donnerstag, Freitag 9:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00 Uhr, Samstag 9:00 - 12:00 Uhr


Zur Künstlerin und zu den Künstlern:

Michaela Hartnack-Dachauer
* 20. Dezember 1966 in Bogen (Niederbayern), † 7. August 2015, ebd.
Tochter des Künstlers Wolfram (Prasthan) Dachauer (1940-2016) Großnichte des Rieder Malers Wilhelm Dachauer (1881-1951). Sie lebte in Bogen bei Straubing in Bayern und wirkte von 2002 bis zu ihrem frühen Tod als Lehrerin für Deutsch und Kunsterziehung am Institut für Hörgeschädigte Straubing (heute Institut für Hören und Sprache).
Die Künstlerin bewegte das Schicksal des noch nicht einmal drei Jahre alten Mädchens Judis so sehr, dass sie umgehend die Installation "Judis" schuf, die im Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus zu sehen ist.

Roman Erich Petsche
* 3. Februar 1907 Gottschee, † 20. Juni 1993 Ried i. I.
Lebte in Ried, diente als Offizier bei der Wehrmacht und verhalf bei der Besetzung von Novi-Sad 1944 den beiden jüdischen Mädchen Miriam und Hava unter Einsatz seines Lebens zur Flucht.
1945-50 in der Lehrerausbildung in Linz tätig, ab 1950 bis zur Pensionierung Inspektor für Kunsterziehung. Danach Rückkehr nach Ried und Tätigkeit als Maler. 1983 von Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.

Franz Pixner
* 3. Juni 1912 Ried i. I., † 1. August 1998 Wien
Sohn eines Rieder Bäckermeisters; 1926 Tischlerlehre in Ried 1928-1932 Fachklasse für Modellieren in Hallstatt, erste politische Aktivitäten als Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiterjugend in der KPÖ; 1932 Kunstgewerbeschule in Wien, 1935 Festnahme wegen Betätigung für die illegale "Rote Hilfe". 1937 als Freiwilliger zu den Internationalen Brigaden nach Spanien um gegen den Franco-Faschismus zu kämpfen. 1939 Internierungslager Gurs/Frankreich, Emigration nach England. 1946 Rückkehr nach Wien und Wiederaufnahme des Studiums der Bildhauerei bei Fritz Wotruba.