17. Mai 2025 - 07. Sep. 2025

Museum Angerlehner

Ascheter Straße 54, 4600 Thalheim bei Wels

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Mela Diamant. Atmen unter Wasser | Museum Angerlehner

Das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels präsentiert mit der Sonderausstellung Atmen unter Wasser vom 17. Mai 2025 bis zum 7. September 2025 die erste museale Einzelausstellung der österreichischen Künstlerin Mela Diamant.

In der eigens für den Salon des Museums konzipierten Schau widmet sich die Künstlerin dabei zwischen Malerei und textiler Skulptur der Welt des Wassers und beleuchtet mit künstlerischer Präzision und konzeptioneller Tiefe die komplexen Beziehungen zwischen Menschen, Natur und Umweltzerstörung.

Das Wasser, essenzieller Bestandteil allen Lebens, ist seit jeher Ursprung von Mythen und Erzählungen einer mysteriösen und für den Menschen fremden Welt - kurz - des Unbekannten. Gerade die weitläufigen und tiefen Unterwasserlandschaften der Ozeane sind selbst heutzutage noch weniger genau erfasst als die Oberfläche des Mondes. Dennoch hat der menschliche Einfluss auch hier Spuren hinterlassen, mit noch immer nicht ganz abschätzbaren Folgen.

Mela Diamant geht in Atmen unter Wasser dieser Faszination für das Wasser und dessen Bewohnern nach und verwandelt den Salon des Museums in einen begehbaren Wasserraum bestehend aus textilen Tierskulpturen aus Stoffresten und Nähfaden, welchen Gemälden gegenübergestellt werden. Da taucht eine Schildkröte aus der Wand auf, lädt ein "Prinz" zum Küssen ein, oder stattet ein imposanter Buckelwal dem Lichthof des Museum Angerlehner einen Besuch ab.

Mela Diamant verdeutlicht die Schönheit der Natur und der Tierwelt, die unendliche Abwechslung der verschiedenen Körperformen und kitzelt unsere Neugier heraus, diese zu entdecken. Der Ausstellungstitel bezieht sich dabei nicht nur auf die unterschiedlichen Formen lebensnotwendiger Atemmechanismen - ob durch Haut, Kiemen oder Lungen - sondern auch auf die nicht enden wollende Naturverschmutzung unseres Ökosystems durch den Menschen. Dabei prangert sie diese Probleme keinesfalls dogmatisch oder mit erhobenem Zeigefinger an, sondern weist auf diesen Umstand beispielsweise in ihren Gemälden durch die malerische scheinbar abstrakte Darstellung von Plastikfetzen im Wasser hin.

Mela Diamant schärft mit ihren Werken das Verständnis und den Respekt im Umgang mit der Natur und den Lebewesen. Die Benutzung von gebrauchten Materialien und Textilien in ihren Skulpturen enthält dabei nicht nur eine ökologische, sondern auch eine gesellschaftspolitische Komponente. Näharbeit wurde lange Zeit als handwerkliche Frauenarbeit charakterisiert und konsequent aus dem Kanon der Kunst ausgeschlossen. Doch gerade in unserer heutigen Zeit erlebt diese Kunstform eine kräftige, wenn auch späte Anerkennung - mit Mela Diamant als eine der innovativsten Künstlerinnen dieser Bewegung.

Atmen unter Wasser stellt diese künstlerische Innovationskraft eindrucksvoll unter Beweis. In der Gegenüberstellung ihrer genähten Tierskulpturen mit Gemälden, verdeutlicht die Künstlerin die zentrale Rolle der Ozeane sowie der Flüsse, Seen und anderen Feuchtgebiete im globalen Ökosystem und inwiefern Naturverschmutzung und Klimawandel sowohl das Leben unter Wasser, als auch das Gleichgewicht an Land beeinflussen. Nicht nur über Wasser muss geatmet werden um am Leben zu bleiben, sondern auch unter Wasser. Und obwohl diese unterschiedlichen Welten wie getrennt wirken, sind sie enger miteinander verbunden als wir zu denken glauben.

Kurator: Antonio Rosa de Pauli

Zur Künstlerin:

Mela Diamant, bekannt für ihre textilen Tierskulpturen, studierte Malerei und Grafik bei Gunter Damisch sowie Tapisserie bei Josef Schulz an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Sie ist Mitbegründerin der Künstlerinnengruppe "Die 4 Grazien", Mitglied des Künstlerhauses Wien, der Gedok München sowie der IntAkt-Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen. Ihre Werke befinden sich unter anderem in der Sammlung der Stadt Wien, der Sammlung Leopold oder dem Château des Réaux in Frankreich. Ihre Arbeiten wurden etwa im Künstlerhaus Wien, im Leopold Museum oder in der Akademie der Bildenden Künste ausgestellt. Mela Diamant lebt und arbeitet in Wien.

 

Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 7. September 2025 | Galerie (nicht barrierefrei)
Ausstellungseröffnung: 17. Mai 2025, 15:00 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag 14:00 - 18:00 Uhr, Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr | Montag bis Freitag auf Anfrage (nur für Gruppen)