Alois Walchshofer "Liabs Hirschbach mei Hoamat" | Hirschbacher Bauernmöbelmuseum
Das Hirschbacher Bauernmöbelmuseum zeigt vom 18. Mai bis zum 10. August 2025 die Sonderausstellung Alois Walchshofer "Liabs Hirschbach mei Hoamat".
In dieser sehr persönlichen Ausstellung in Memoriam Alois
Walchshofer werden die Besucherinnen und Besucher durch das Lebenswerk
eines Hirschbachers geführt, der durch seine große Heimatliebe und seiner
ungebrochenen Begeisterung für Kunst und Musik, die Menschen bereichert hat.
Die Schau zum 100. Geburtstag von Alois Walchshofer zeigt das künstlerische und musikalische Wirken eines vielseitig-talentierten Mannes, der das kulturelle Leben in seiner Heimatgemeinde Hirschbach - und weit über die Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinaus - prägte.
Ausstellungsdauer: 18. Mai bis 10. August 2025
Ausstellungseröffnung: 18. Mai 2025, 15:00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14:00 - 17:00 Uhr, Sonntag
10:00 - 12:00 und 14:00 - 17:00 Uhr
Zur Person:
Alois Walchshofer wurde am 27. Mai 1925 als Sohn des Schmiedemeisters Alois
Walchshofer geboren. Er war der Jüngste von 3 Kindern und besuchte die Volksschule
in Hirschbach. Sein Lehrer Franz Kinzl, später Professor, Komponist und Maler war
sein Vorbild.
1939 trat er in die Lehre bei seinem Vater ein und erlernte das Huf- und
Wagenschmiedehandwerk. 1951 übernahm er den väterlichen Betrieb und verehelichte
sich mit der geb. Hildegard Wurm.
Alois Walchshofer war sein ganzes Leben lang eng mit der Musik verbunden. Schon im Alter von 11 Jahren schlug er bei der örtlichen Musikkapelle die kleine Trommel. Während seiner Lehrzeit erlernte er auch das Spiel auf dem Akkordeon und dem Flügelhorn. Schon damals sorgte er bei verschiedenen Festlichkeiten in verschiedener Besetzung oder auch als Alleinunterhalter für Musik. Ende der 50iger Jahre begann Alois Walchshofer zusammen mit der Familie Hausmusik zu machen. Seine Frau Hildegard und die sieben Kinder waren mit Begeisterung dabei.
Unter dem Motto "Eine musikalische Reise durch Österreich" trat die "Musizierende Mühlviertler Familie Walchshofer" ab 1963 bei Veranstaltungen öffentlich auf und absolvierte schließlich rund 800 Auftritte im Mühlviertel, Waldviertel, Salzkammergut und in Bayern. Der musikalische Höhepunkt war 1971 der Auftritt in der Fernsehsendung 'Guten Abend am Samstag' von Heinz Conrads .
Alois Walchshofer war 40 Jahre aktiver Musiker bei der Ortsmusikkapelle
Hirschbach und 7 Jahre bei der Chemie-Linz-Musikkapelle. Sein besonderer Stolz
war die von ihm ins Leben gerufene Jugendkapelle Hirschbach, deren junge Mitglieder
er zwei Jahre lang mit Begeisterung und Engagement anführte.
Im Laufe seines Lebens entwickelte er sich vom reproduzierenden Musiker zum
Komponisten von Märschen für Blasmusik ("Gruß aus Hirschbach"), Polkas ("Kleine
Amona"…) und Liedern. Das "Hirschbacher Lied" ist fixer Bestandteil der örtlichen
Identität.
I mochdö Sochan netfüa mi
dös tad si kam auszoi'n
Theater und Gedichtl schreiben
und dös vüle Moin (Malen).
Für eing, für meine liabnLeit
mochis's und des isg'wieß
es soll eingmocha recht vüFreid
jo glaubt's ma's, dass's so is.
1970 begann Alois Walchshofer Bilder in Öl zu malen, die in einigen Ausstellungen
öffentlich bekannt wurden. Auch die Technik der Kupferbilderformung hatte er sich
angeeignet und gab dieses Wissen auch in Kursen weiter. Im Schnitzen erlangte er
auch eine beachtliche Meisterschaft. Es entstanden Reliefbilder, Figuren und
Kruzifixe, von denen einige in den Häusern in Hirschbach und Umgebung hängen.
Neben Theaterstücken wie "Hirschbach anno dazumal" (Singspiel in 3 Akten) und "Weihnachtsfreuden im Forsthaus" (Singspiel in 3 Akten) veröffentlichte Alois Walchshofer 1983 ein Mundartgedichtheftchen "Zum Nachdenken und zum Schmunzeln".
Mit seinen vielen Talenten und Begabungen bereicherte Alois Walchshofer das
kulturelle Leben in seiner geliebten Heimatgemeinde Hirschbach. Er beschrieb selbst
einmal sein sehr arbeitsreiches Leben als "ein Leben voller
Hobbies".
Alois Walchshofer starb am 1. Dezember 1996 und ist in
Hirschbach - so wie er es im "Hirschbacher Lied" formuliert hatte - begraben.