GLORIA ET PAX - 70 Jahre Oberösterreichische Krippenfreunde | Museum Innviertler Volkskundehaus
Seit mehr als 30 Jahren findet im Museum Innviertler Volkskundehaus in Ried jährlich eine Weihnachtsausstellung statt. Dieses Jahr zeigt es - anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Oö. Krippenfreunde - vom 21. November 2025 bis zum 31. Jänner 2026 die Sonderausstellung GLORIA ET PAX - 70 Jahre Oberösterreichische Krippenfreunde.
Die Geschichte des Museums Innviertler Volkskundehaus ist eng mit dem Thema Krippe
verbunden. Als 1910 die berühmte Kögl-Krippe von Johann Peter Schwanthaler d. Ä.
verkauft werden sollte, gründeten einige Bürger den Rieder Musealverein.
Für den rasch wachsenden Bestand gab es vorerst keine Ausstellungsmöglichkeit. Dies
änderte sich, als 1933 Pfarrer Johann Veichtlbauer seine Sammlung religiöser
Volkskunst unter der Bedingung an die Stadt Ried vermachte, dass diese in einem
eigenen Gebäude, dem Innviertler Volkskundehaus, dauerhaft öffentlich zugänglich
gemacht wird. So kam auch jene Krippe nach Ried, vor der im Jahr 1818 erstmals das
berühmte Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!"
erklang.
Ausstellungsdauer: 21. November 2025 bis 31. Jänner
2026
Ausstellungseröffnung: 20. November 2025, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9:00 - 12:00 und 14:00 -
17:00 Uhr, Samstag 14:00 - 17:00 Uhr
Krippenfreunde Oberösterreich
Die Vereinigung, die sich der Pflege und Förderung des Krippenwesens, sowie der
Heiligen Gräber auf religiöser, künstlerischer und volkskundlicher Grundlage
verschrieben hat, wurde im Jänner 1956 gegründet. Die traditionellen
Krippengebiete in Oberösterreich sind das Salzkammergut und die Region um
Steyr.
Bei den bekannten Landschaftskrippen im Salzkammergut wird die Darstellung der Weihnachtsgeschichte mit Alpenkulissen verknüpft. Die kunstvoll gestalteten Figuren und Szenerien spiegeln nicht nur die religiöse Erzählung, sondern auch die regionale Ästhetik und Handwerkskunst wider. In der Region um Steyr (Enns- und Steyrtal) haben sich spezielle Formen des Krippenbaus etabliert, etwa die sogenannten Nagelschmiedkrippen mit den bekannten Loahmmandeln. Diese regional geprägten Stile verbinden lokales Handwerk mit einer volkstümlichen Interpretation der Weihnachtsgeschichte. Neben diesen beiden Hauptgebieten spielten auch andere Regionen, wie Teile des Innviertels, eine Rolle. Dort wurden Krippen häufig von bekannten Künstlern geschaffen, die in ihren Werkstätten meisterhafte Figuren und Szenen darstellten.
Mit der Errichtung der OÖ. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen ist eine Renaissance des Krippenbauwesens bei den OÖ. Krippenfreunden eingeleitet worden. Durch fundierte Ausbildung von Krippenbaumeistern konnte die Krippenbaukunst nach alten und modernen Motiven wesentlich gesteigert, die bereits vergessenen Traditionen geweckt und gleichzeitig die künstlerischen Gestaltungen an die nächste Generation weitergegeben werden. Das Ziel des Landesverbands Kulturgut zu erhalten und die damit verbundenen Werte an die Jugend weiter zu vermitteln, wird von den einzelnen Ortsorganisationseinheiten vorbildlich verwirklicht.
Durch die Jubiläumsausstellung soll die Bevölkerung zum landesweiten Krippenbau inspiriert sowie den Grundstein gelegt werden, dass von jeder Familie neben dem Weihnachtsbaum auch eine Krippe mit der Botschaft von Betlehem aufgestellt wird.