Kunst zum Sprechen bringen - Aspekte der Kunstvermittlung für Regionalmuseen - Thalheim bei Wels 2021

Berichtsband des 19. Oberösterreichischen Museumstages

In den Sammlungen zahlreicher Regionalmuseen finden sich auch Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten. Diese stammen meist nicht aus der "ersten Reihe", stehen aber oftmals in engem Bezug zur Geschichte eines Ortes oder einer Persönlichkeit aus der Region. Daher werden diese Objekte häufig in einen ausschließlich historischen Kontext gesetzt und sie fungieren meist lediglich zur Illustration einer bestimmten Aussage. Allerdings haben diese Kunstwerke noch ein viel größeres Potential, das auch Regionalmuseen vermehrt nützen können.

Doch welche weiteren Möglichkeiten der Kontextualisierung und Vermittlung bieten sich in diesem Zusammenhang an? Welche Wege eignen sich zur Annäherung an die Vielschichtigkeit und Aussagekraft von Kunstwerken? Können hierbei auch spezifische und kreative Methoden aus der Kunstvermittlung hilfreich sein? Und wie sieht es mit zeitgenössischer Kunst aus? Hat sie ihren Platz in der regionalen Museumslandschaft? Auf welche Weise kann man vermehrt gegenwärtiges Kunstschaffen in Regionalmuseen einfließen lassen? Und wie können wir eine Auseinandersetzung damit als bereichernd empfinden?

Diesen Fragen widmete sich der 19. Oberösterreichische Museumstag am Samstag, 5. November 2021, im Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels. Die Tagung zu diesem Thema war bereits für das Jahr 2020 geplant, sie musste wegen der Corona-Pandemie aber leider relativ kurzfristig abgesagt beziehungsweise um ein Jahr verschoben werden.
Bei Referaten am Vormittag und Workshop-Führungen durch das Museum Angerlehner am Nachmittag durch die im Herbst 2021 gezeigten vier Ausstellungen im Museum Angerlehner wurden vielschichtige Aspekte und praxistaugliche Möglichkeiten der Kunstvermittlung vorgestellt, die auch in ehrenamtlich geführten Museen umgesetzt werden können. Der Bogen spannte sich dabei von Kunstwerken der Gotik und des Barock aus den Sammlungen des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian bis hin zu kurzzeitigen Projekten zur Verortung von zeitgenössischer Kunst und Gegenwartskultur, wie sie zum Beispiel die Kulturinitiative drum5162 in Obertrum am See umsetzt. Auf diese Weise konnten die Besucherinnen und Besucher zahlreiche Anregungen für die Vermittlungsarbeit mit nach Hause nehmen.

Die Beiträge des Oberösterreichischen Museumstages liegen nun zum Nachlesen vor. Der Tagungsband kann beim Verbund Oberösterreichischer Museen bestellt werden.

Tel.: +43 (0)732/68 26 16
E-Mail: office(kwfat)ooemuseen(kwfdot)at