Martina Reinhart: Der Mensch im Dialog | Museum Angerlehner
In der Salonausstellung "Der Mensch im Dialog" setzt sich die Künstlerin Martina Reinhart mit dem Menschen an sich und den Themen Körper, Wissen und Medien auseinander. Der menschliche Körper wird erweitert. Nicht nur die Kommunikation hat sich verändert, sondern auch die Betrachtung der Menschen und ihre Schnittstellen.
Anhand von Photogrammen, Malereien und Zeichnungen begegnet Martina Reinhart diesen Fragestellungen. Das Semi-Reale des Photogramms und das Imaginative der Malerei, auch in Kombination mit Zeichnung und Collage verschränken sich zu behutsamen Bildkonstruktionen. Die Ausstellung verbindet Werke der letzten Zyklen der Künstlerin.
Körper / Medien / Wissen
Die beiden umfassenden Bereiche "Körper" und "Wissen" werden in diesem Zyklus um
eine Ebene erweitert und verknüpft - den "Medien". Dies entstand aus einer
Notwendigkeit heraus, Impressionen und Begegnungen im Alltag in die Kunstwerke
miteinfließen zu lassen und auf die aktuelle Lebensrealität zu verweisen. In
Referenz auf den Medientheoretiker Marshall McLuhan und dessen Theorie der
"Erweiterung des menschlichen Körpers" beobachtet auch Reinhart neue Schnittstellen
des menschlichen Körpers. Diverse mobile Devices wie Smartphones, Laptops,
Smartwatches werden zu Verlängerungen des Körpers, des Individuums und seiner Welt.
K(C)ommunik(c)ation
Der zwischenmenschliche Informationsaustausch ist permanent einem Wandel
unterzogen, er verändert und modifiziert sich. Martina Reinhart reagiert auf diese
Veränderungen der Kommunikation. Durch die digitalen Netzwerke ist diese losgelöst
von Zeit und Ort, ebenso wie Kontakt und Nichtkontakt. Mitunter ist das
Kommunikationsziel der Verständigung auch eines der Selbstdarstellung geworden.
Journalismus und die Relevanz von Information spielen dabei eine tragende
Rolle.
ISO-lation
Die Bedeutsamkeit dieser Thematik zeigte sich dann besonders während der
Coronapandemie.
Bildende Künstlerinnen und Künstler sind es ja gewohnt, primär alleine/isoliert im
Atelier zu arbeiten, aber das Fehlen der physischen Präsentation und die
persönlichen Begegnungen können durch digitale Netzwerke nicht wirklich kompensiert
werden. Der Zyklus "ISO-lation" entstand in Reaktion darauf.
Zur Künstlerin
Martina Reinhart, geb. 1972 in Linz, absolvierte ein Malereistudium an der Akademie
der bildenden Künste in Wien und promovierte in Philosophie an der Universität
Wien. Aufenthalte in Los Angeles und Barcelona. Zahlreiche nationale und
internationale Ausstellungen (MAK Wien, Biennale Venedig, Viennaartweek, diverse
Galerien, etc.) sowie Ausstellungs-Beteiligungen.
Martina Reinhart lebt und arbeitet in Wien und Klosterneuburg. Die Arbeit von
Martina Reinhart ist expressiv und die Reduktion auf das Wesentliche ist maßgebend.
Bei einem Studienaufenthalt in Barcelona im Jahr 2000 experimentiert sie mit
verschiedenen druckgrafischen Verfahren (wie Siebdruck und Monotypie) und wird
inspiriert zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Aspekten der
Wirklichkeitskonstruktion im sozialästhetischen Kontext. Das Semi-Reale des
Photogramms und das Imaginative der Malerei, auch in Kombination mit Zeichnung und
Collage verschränkt Reinhart seither zu behutsamen Bildkonstruktionen.
Ausstellungsdauer: 16. April bis 2. Juli 2023
Öffnungszeiten: Samstag 14:00-18:00 Uhr, Sonntag 10:00-18:00
Uhr
Ausstellungseröffnung: 16. April 2023, 15:00 Uhr