FUNDE ERZÄHLEN - Artefakte im Nationalpark Kalkalpen | Bergbau- und Heimatmuseum - Knappenhaus Unterlaussa
Die Wanderausstellung erzählt einerseits die lange Nutzungsgeschichte (Teil 1) der
Region (Holz-, Almwirtschaft, Bergbau) und andererseits ihre Entwicklung seit der
Gründung des Nationalparks (Teil 3). Dazwischen platziert sind als Wendepunkt der
Geschichte die Proteste (Teil 2) gegen die geplante Nutzung des Gebietes durch
moderne Großprojekte.
Teil 1: Die Nutzungsgeschichte
Das Gebiet des heutigen Nationalparks war über Jahrhunderte Lebensgrundlage vieler
Generationen von Holzknechten, Flößern, Köhlern, Bergknappen und Sennerinnen.
Überresten mächtiger Klausbauwerke, ehemaliger Almhütten oder verlassene
Bergwerksstollen zeugen von dieser Zeit. Großflächige gezeichnete
Hintergrundkulissen zeigen Arbeitssituationen mit menschlichen Figuren. Weitere
historische Fotos sind auf einem Durchlaufbildschirm an der Rückseite des "Keils"
zu sehen.
Nach der Schließung der Bergwerke (Bauxitbergbau 1964), der Waldbahn (1971), dem
Rückgang der Almwirtschaft in den 1960er Jahren und der zunehmenden Technisierung
in der Forstwirtschaft kehrte in das größte Waldgebiet der Ostalpen Ruhe ein. In
den folgenden Jahren eroberte die Natur die ehemalig genutzten Flächen
zurück.
Teil 2: Proteste gegen moderne Großprojekte
Geplante Großerschließungsprojekte im 20. Jahrhundert wie Kanonenschießplatz,
Speicherkraftwerke und jüngst Windkraftanlagen konnten mit großem Widerstand und
Einsatz der heimischen Bevölkerung und engagierter Alpinvereine erfolgreich
abgewehrt werden. Die Unterschutzstellung des Gebietes wurde gefordert und in der
Folge der Nationalpark Kalkalpen gegründet.
Während im ersten Teil der Ausstellung die verschiedenen Beige- und Brauntöne der
Hintergrundkulissen und die Materialfarben der ausgestellten Objekte - Holz, Leder,
Metall bzw. Rost dominieren, kehren nun - am "Wendepunkt" der Ausstellung - in der
Darstellung der "Baustellenbesetzung" Farben ein.
Teil 3: Nationalpark Kalkalpen - Rückkehr der Wildnis
Seit der Gründung des Nationalparks im Jahr 1997 entwickelt sich das Gebiet im
Reichraminger Hintergebirge und Sengsengebirge zur letzten großen Waldwildnis
Österreichs mit einer enormen Artenvielfalt. Eine Erfolgsgeschichte, die 2017 mit
der Auszeichnung der UNESCO zum ersten Weltnaturerbe Österreichs gekrönt
wurde.
Lebensgroße Figuren- diesmal von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Nationalparks - begleiten die Besucher. In die rückwärtige Basis des Keils ist wie
bei Keil 1 ein Bildschirm eingebaut. Hier sind Schnappschüsse und Filme von
Wildkameras zu sehen. An der linken Seitenwand wird das "Tagebuch der Wildnis"
präsentiert, das chronologisch und reich bebildert die "Rückkehr der Wildnis"
anhand entsprechender Beobachtungen dokumentiert.
Austellungsdauer: Die Wanderausstellung ist von 2022 bis
2024 im Knappenhaus Unterlaussa zu besichtigen.
Öffnungszeiten: 7. Mai bis 26. Oktober 2023, Sonn- und Feiertag
13:00 bis 17:00 Uhr
Didaktisches Material und weitere Informationen:
https://www.kalkalpen.at/de/Kontakt_Service/Wanderausstellung