Bis Übermorgen. Laurids Ortner & Manfred Ortner. Von Haus-Rucker-Co zu O&O Baukunst | Sonderausstellung im Francisco Carolinum
In einer spektakulären Retrospektive widmet sich das Francisco Carolinum dem
Schaffen der Brüder Laurids und Manfred Ortner. Als Haus-Rucker-Co eroberten sie
gemeinsam mit Günther Zamp Kelp, Klaus Pinter und Caroll Michels in den 1960er und
70er-Jahren die internationale Kunstszene. Sie experimentierten mit
bewusstseinserweiternden Raumobjekten und erschlossen mit ihrer "provisorischen
Architektur" den öffentlichen Stadtraum als urbanes Versuchsfeld. Visionär
verhandelten sie damals Themen und Motive wie Umweltzerstörung oder die "zweite
Natur" als künstliches Habitat, die heute aktueller denn je erscheinen.
In den 1980er-Jahren wurden die provisorischen Architekturkonzeptionen zunehmend
von dauerhaft nutzbarer Baukunst abgelöst. 1987 gründeten die Brüder das
Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst und entwickelten aufbauend auf dem
Formen- und Ideenschatz, den sie in den Jahren zuvor erprobt hatten, Gebäude, mit
dem Anspruch auf langfristige Gültigkeit. Mit der SLUB in Dresden oder dem
Museumsquartier in Wien schufen sie Ikonen der europäischen Baukultur.
Auf zwei Stockwerken sind alte wie neue Werke von Laurids und Manfred Ortner zu
sehen. Für die Ausstellung entwickelten die Künstler monumentale Objekte und
Rauminstallationen, die Motive und Themen aus den 1970 und 80er-Jahren aufnehmen,
variieren und neu interpretieren. Dabei entstehen neue Werke am Schnittpunkt
zwischen Architektur und Skulptur. Ergänzend illustrieren Modelle, Zeichnungen und
großformatige Öl- und Pastellbilder ihre Ideenwelt von damals, heute und
übermorgen.
Dauer der Ausstellung: 7. April bis 7. August 2022