300 Jahre Salzkammergut-Krippen | Krippenausstellung | K-Hof Museum Gmunden
Im Salzkammergut ist die Krippentradition überaus lebendig. Als Vorbild dienen bis
heute barocke Kunstwerke, so unter anderem der Dreikönigsaltar von Thomas
Schwanthaler in der Gmundner Stadtpfarrkirche. Das Kammerhof Museum Gmunden besitzt
eine der wertvollsten Krippensammlungen Oberösterreichs.
Die Bandbreite reicht von einfachen Ton- und Eck-Krippen mit sogenannten
"Loahmmanderln" bis hin zu den kunstvoll geschnitzten Barock-Krippenfiguren der
Bildhauerfamilie Schwanthaler.
HAUPTATTRAKTION UNTERSBERGER KRIPPE
Wiederentdeckt, von einem privaten Leihgeber zur Verfügung gestellt und im K-Hof
heuer erstmals öffentlich zu sehen ist eine Großkrippe des Gmundner Bildhauers
Josef Untersberger (1835 - 1912).
Untersberger galt Ende des 19. Jahrhunderts in Oberösterreich als Star der
Holzbildhauerei.
Er unterhielt in Gmunden eine Werkstätte mit mehreren Angestellten und bekam
unzählige Aufträge, mehrere sogar aus Königshäusern. 170 Altäre und Kanzeln im In-
und Ausland, meist im damals populären neugotischen Stil gehalten, entstammen
dieser Manufaktur.
Bei der Krippe unterscheidet man zwei Grundelemente: die Figuren und die Kulissen.
Beide haben sich im Laufe der Zeit immer mehr verfeinert.
Es handelt sich um eine Darstellung mit beweglichen Figuren. Aufgrund der
Beweglichkeit, die sich in einem beständigen Auf- und Abbau der Krippe zeigt, sieht
sich der Krippenbauer Jahr für Jahr bei der Gestaltung der Szene mit neuen
Herausforderungen konfrontiert.
Insgesamt werden heuer 55 Krippen ausgestellt.
Die Krippenausstellung ist nach dem Lockdown bis 31. Jänner 2021 zu besichtigen.