Nachlese 2021

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten 2021 leider zahlreiche Veranstaltungen nicht durchgeführt werden. Geplante Veranstaltungen mussten auch abgesagt werden.

19. Oberösterreichischer Museumstag im Museum Angerlehner, Thalheim bei Wels Kunst zum Sprechen bringen. Aspekte der Kunstvermittlung für Regionalmuseen

In vielen oberösterreichischen Regionalmuseen finden sich Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten. Auch wenn sie nicht immer von überregionaler oder gar internationaler Bedeutung sind, so haben sie doch oft einen (kutur-)historischen Bezug zu einem Ort oder einer Persönlichkeit aus der Region. Sie werden daher häufig in einen ausschließlich historischen Kontext gesetzt.

Allerdings haben diese Kunstwerke ein viel größeres Potential, das auch Regionalmuseen vermehrt nützen können. Doch welche weiteren Möglichkeiten der Kontextualisierung und Vermittlung bieten sich in diesem Zusammenhang an? Können hierbei spezifische und kreative Methoden aus der Kunstvermittlung hilfreich sein?

Diese Fragestellungen wurden beim 19. Oberösterreichischen Museumstag im Museum Angerlehner behandelt. Eigentlich geplant für 2020 aufgrund von Corona aber auf 2021 verschoben, war die Erleichterung bei allen Beteiligten groß, dass der Museumstag diesmal, am 6. November, tatsächlich stattfinden konnte.

Erster Eröffnungsredner war em. o. Univ. Prof. Dr. Roman Sandgruber, Präsident des Verbundes Oberösterreichischer Museen, gefolgt vom Museumsleiter Herrn KR Heinz Josef Angerlehner selbst sowie dem Bürgermeister von Thalheim, Andreas Stockinger. Abschließende Grußworte kamen von  Frau Direktorin Mag.a Margot Nazzal vom Land Oberösterreich beziehungsweise von der Direktion Kultur und Gesellschaft, die die Tagung letztendlich auch eröffnete.

Der Vortragsblock begann mit einem Einblick in die (Kunst)Vermittlung des Augustiner Chorherrenstiftes in St. Florian durch Bernadette Kerschbaummayr und Lydia Zachbauer. Hauptaugenmerk wurde auf das selbst entwickelte Projekt Junge Kulturvermittlung gelegt, das sowohl jungen als auch älteren Menschen einen erfrischenden und zeitgemäßen Zugang zu den reichen Kunstschätzen im Stift bietet.

Anita Thanhofer wies zu Beginn ihres Referates auf die Vielfältigkeit der Kunst- und Kulturvermittlung, auf die heterogene Praxis und unterschiedliche Positionierungen hin. Die Bandbreite von der klassischen, eher statischen (Kunst)Vermittlung zu einem regen Austausch zwischen Vermittlung und Publikum ist sehr groß.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte Pia Sternbauer mit ihrem beitrag zur Kunstvermittlung im Museum Angerlehner. Das Museum Angerlehner forciert eine aktive Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern. Das bedeutet, dass Besucherinnen und Besucher im Rahmen von entsprechenden Workshops tatsächlich zu aktiven Mitgestaltenden werden können.

Die diesjährige Generalversammlung im Rahmen des Museumstages beinhaltete auch die Wahl des Vorstandes für die nächste Vorstandsperiode. Unser langjähriger, verdienter Kassier Kons. OSR Dir. Rudolf Gamsjäger tritt in den Ruhestand und gibt seine Agenden ab. Auch DI Georg Hanreich, von Anfang an dabei, legt seine Funktion als Rechnungsprüfer zurück. Beiden wurde durch Präsident Roman Sandgruber ein aufrichtiger Dank ausgesprochen.

Abgeschlossen wurde die Generalversammlung mit einem Glas Sekt für alle Teilnehmenden, schließlich feierte der Verbund Oberösterreichischer Museen 2021 auch sein zwanzigjähriges Bestehen.

Nach dem Mittagessen, zu dem das Land Oberösterreich geladen hat, wurde der Museumstag mit Führungen durch die aktuellen Ausstellungen im Museum Angerlehner abgeschlossen. Für alle Beteiligten boten diese Führungen zahlreiche spannende Tipps für die eigene Vermittlungsarbeit im Museum.

Die alljährlich stattfindende Zertifikatsverleihung der Akademie der Volkskultur wurde diesmal eigene Veranstaltung geplant und ausgewiesen. Im feierlichen Rahmen und im Beisein der Präsidenten des Verbundes Oberösterreichischer Museen, em. o. Univ.-Prof. Dr. Roman Sandgruber, und des Oberösterreichischen Volksbildungswerkes, Dir. Kons. Walter Zauner, MA, wurde den sieben Absolventinnen und Absolventen des Lehrgangs Museumskustode/in das Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss mit einem kleinen Geschenk überreicht.

WIR GRATULIEREN SEHR HERZLICH!

Abschließend dürfen wir uns noch sehr herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museum Angerlehner für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung der Tagung bedanken!

INTERREG-Projekt ATCZ217 "Digitalisierung im Tourimsus" Seminarwoche "Museum und Tourismus" in Oberösterreich

Im Rahmen des INTERREG-Projekts ATCZ217 Digitalisierung im Tourismus wird ein zweiwöchiges Seminar zum Thema Museum und Tourismus angeboten, das seinen Fokus auf die Digitalisierung im Kulturbereich mit dem Schwerpunkt Museen legt und dabei besonders kulturtouristische Aspekte berücksichtigt. Wichtiger Teil des Projekts ist ein zweiteiliges Seminar zum Thema Museum und Tourismus mit einer Seminarwoche in Oberösterreich und eine Seminarwoche in der Region Vysočina.

Von 27. September bis 1. Oktober 2021 fand nun die erste Seminarwoche in Linz und Steyr statt. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Tschechischen Republik und 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich waren bei dieser Woche dabei.
Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen zu den Themen Digitale Stragien für Museen, Social Media, rechtliche Aspekte im Web, Kulturtourismus (mit einem Fokus auf die Online-Angebote des Oberösterreich Tourismus) sowie touristische Kooperationen von Museen und der Tourismusbranche waren auch praktische Einheiten in Form von Workshops, etwa zur Fotografie mit dem Smartphone, Teil des Curriculums. Sonderführungen durch die drei Standorte der Oberösterreichischen Landesausstellung in Steyr, bei denen der Schwerpunkt auf multimedialen Angeboten und kultutouristischen Fragestellungen lag, und durch das Ars Electronica Center in Linz rundeten eine spannende Seminarwoche ab.
Die zweite Seminarwoche findet ist imApril 2022 in Jihlava und der Region Vysočina geplant.

Kofinanziert aus den Mitteln desEuropäischen Fonds für regionale Entwicklung

Abschluss des Ausbildungslehrgangs Museumskustode/in

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Ausbildungslehrgang Museumskustode/in nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. Die ersten Module wurden ab dem Frühjahr online angeboten. Schließlich konnten aber einige Seminare - unter Berücksichtigung bestimmter Corona-Auflagen - auch analog durchgeführt werden, was besonders bei Themen wie der Präventiven Konservierung besonders wichtig ist.
Am 25. September 2021 wurde nun der Lehrgang im Evangelischen Museum Oberösterreich abgeschlossen werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ausbildungslehrgangs 2020/21 bei der Akademie der Volkskultur präsentierten in diesem Rahmen ihre Abschlussarbeiten. Dabei bot sich Gelegenheit zu einem spannenden Austausch.

Tag der OÖ Regional- und Heimatforschung 2021 in Steyr Thema: Entdeckungen in der Oberösterreichischen Eisenwurzen

Anlässlich der Oberösterreichischen Landesausstellung 2021 in Steyr wendete sich der Tag der OÖ Regional- und Heimatforschung am 11. September 2021 der Eisenwurzen in Oberösterreich zu - eine vielfältige Region, in der man den jahrhundertealten Spuren der Metallverarbeitung auf Schritt und Tritt begegnet. Zahlreiche Geschichten gibt es darüber zu berichten. So erzählt etwa die Landesausstellung von Menschen, die bis heute die Stadt Steyr und die Mentalität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner prägen. Aber auch die gesamte Region wartet mit einem reichen kulturellen Erbe auf, das noch so manche Überraschung bereithält. Einige Aspekte dazu wurden im Rahmen der Tagung beleuchtet.

Nach einem dichten Vortragsprogramm am Vormittag standen am Nachmittag Führungen durch die drei Standorte der Oberösterreichischen Landesausstellung - Museum Arbeitswelt, Schloss Lamberg und Innerberger Stadel - am Programm und zum Abschluss waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Kurzaufführung im Steyrer Kripperl eingeladen, samt der besonderen Möglichkeit, das einzigartige historische Stabpuppentheater "hinter den Kulissen" zu besichtigen. 

Eine Nachlese zum Tag der OÖ Regional- und Heimatforschung ist im forum oö geschichte abrufbar.

Aktionswoche Internationaler Museumstag in OÖ. – MUSEEN INSPIRIEREN DIE ZUKUNFT

Am Internationalen Museumstag setzen Museen und Sammlungen weltweit mit zahlreichen Aktivitäten und einem vielfältigen und lebendigen Kulturangebot ein besonderes Zeichen. Auch der Verbund Oberösterreichischer Museen hat sich dieser Bewegung angeschlossen und lädt seit einigen Jahren die Museen und Sammlungen in ganz Oberösterreich ein, sich bei einer Aktionswoche rund um den Internationalen Museumstag mit speziellen Programmpunkten zu beteiligen. Diese Woche fand heuer von Samstag, 1. bis Sonntag, 16. Mai 2021 statt. Das Motto des Internationalen Museumstags - und auch der Aktionswoche - lautete heuer:  Museen inspirieren die Zukunft!

Heuer standen die Museen vor einer großen Herausforderung: Trotz der schwierigen Umstände der Corona-Pandemie galt es für Besucherinnen und Besucher ein sicheres Museumserlebnis zu ermöglichen. So sind zahlreiche kreative Ideen entstanden, um den Gästen sowohl Kulturgenuss als auch Sicherheit bieten zu können:

65 Museen aus ganz Oberösterreich meldeten ihre Beteiligung an der Aktionswoche an. Ein großer Teil der Aktivitäten war dabei im Freien geplant. Angebote in Innenräumen fanden in kleinem Rahmen statt. Andere Museen wiederum luden mit Rätselrallyes, Audioguides oder QR-Codes zum individuellen Erkunden der Ausstellungen ein und viele Häuser boten freien oder ermäßigten Eintritt. In einigen Regionen haben sich Museen zeitlich oder inhaltlich abgestimmt und ermöglichten auf diese Weise allen Interessierten, gleich mehrere Häuser an einem Tag zu besuchen. Ein bewährtes Beispiel dafür war auch heuer wieder der Pramtaler Museumstag, an dem sich 8 Museen der Pramtal Museumsstraße mit einer gemeinsamen Eintrittsermäßigung beteiligten.

Corona-bedingt kam es schließlich, da die erhofften Lockerungen erst kurz nach der Aktionswoche eintraten, auch zu einigen kurzfristigen Absagen von einzelnen Häusern, da Veranstaltungs- oder Führungsangebote noch gänzlich untersagt waren. Viele Museen änderten ihre geplanten Vorhaben aber noch in letzter Minute und zeigten hier eine große Flexibilität! Letztendlich nahmen 50 Häuser mit rund 120 Programmpunkten an der Aktionswoche teil - eine sehr erfreuliche Beteiligung in Anbetracht der schwierigen Umstände! Allen teilnehmenden Museen gebührt ein herzliches Dankeschön für ihr großes Engagement und für ihre umsichtigen Planungen!

Seitens des Verbundes Oberösterreichischer Museen wurde die Aktionswoche mit PR-Aktionen begleitet: Presseaussendungen an einschlägige Medien und regelmäßige Postings in den Social-Media-Kanälen bewarben die vielfältigen Aktivitäten der einzelnen Häuser. Für die Besucherinnen und Besucher wurde erstmals auch ein Gewinnspiel angeboten.